Gesunde Ernährung für ihre Kinder ist den meisten Eltern sehr wichtig. Und so verwundert es nicht, dass viele Eltern verzweifeln, wenn ihr Kind kaum Gemüse oder andere gesunde Lebensmittel essen will. Sie sorgen sich um die Versorgung mit allen nötigen Nährstoffen aber auch die Angst vor langfristigen negativen Folgen für die Gesundheit ihres Kindes ist groß.
Wählerische Kinder sind oft eine große Herausforderung für alle Beteiligten. Und damit richtig umzugehen ist keine leichte Aufgabe. In diesem Beitrag findest du ganze 9 Tipps die dir dennoch helfen sollen, dass gesunde Ernährung für dein Kind leichter fällt.
Aber kurz vorweg: Eine gesunde Ernährung sieht für jedes Kind anders aus, denn jeder hat einen anderen Körper, der andere Nährstoffe braucht. Das kann sogar von Tag zu Tag sehr unterschiedlich sein. Unser oberstes Ziel sollte es daher sein, unseren Kindern beizubringen auf ihren eigenen Körper zu hören und (aus einer reichhaltigen und gesunden Auswahl) das und so viel zu essen wie sich gut anfühlt.
Tipp 1 für gesunde Ernährung für dein Kind: Biete eine Vielzahl verschiedener nährstoffreicher Lebensmittel an
Auch, wenn dein Kind kein einziges davon mag. Und auch, wenn es auch nach zehn Mal anbieten nicht einen Bissen davon probiert hat, biete weiter „gesunde“ und nährstoffreiche Lebensmittel an. Denn wenn dein Kind diese Lebensmittel nicht sieht, hat es KEINE Chance sie jemals zu essen.
Dein Kind wird nicht plötzlich zu dir kommen und verlangen, dass du ihm Spinat kochst, wenn es diesen nie gesehen hat.
Je häufiger und je mehr verschiedene „gesunde“ Lebensmittel du deinem Kind anbietest, desto eher wird es diese in seine Ernährung einbauen (und ja, ich weiß wie nervig es sein kann, Dinge anzubieten, die nicht gegessen werden!).
Damit du aber nicht nur zuschauen und abwarten musst, bis dein Kind endlich auch mal was Neues probiert, habe ich einen Vortrag erstellt, der dich keinen Cent kostet. In diesem zeige ich dir Wege die einfach sind und Spaß machen, wählerischen Kindern zu mehr Abwechslung auf dem Teller zu verhelfen 😉
Tipp 2: Biete KLEINE Mengen von nährstoffreichen/gesunden Lebensmitteln an
Damit kommen wir zu Punkt zwei. Denn nicht nur um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden ist es sinnvoll, nur kleine Mengen von bisher abgelehnten Lebensmitteln/ Speisen anzubieten.
Ein zusätzlicher positiver Effekt ist, dass es weniger „einschüchternd“ bzw. abschreckend auf dein Kind wirkt, wenn von eher weniger beliebten Lebensmitteln nur kleine Mengen auf dem Teller liegen.
Auch eine sehr kleine Menge (ich meine wirklich sehr klein, etwa so viel wie der Nagel eines kleinen Fingers) reicht schon aus, um dein Kind in Kontakt mit einem neuen Lebensmittel zu bringen und auf lange Sicht die Vielfalt in seiner Ernährung zu erhöhen.
Tipp 3: Biete gesunde Lebensmittel an, wenn dein Kind hungrig ist
Wenn dein Kind hungrig ist, dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es auch Dinge isst, die nicht zu seinen Lieblingsspeisen zählen. Damit meine ich aber nicht, dass du dein Kind hungern lassen sollst bis es was „gesundes“ isst!
Aber biete doch das nächste mal, wenn dein Kind schon hungrig vor dir steht, aber du noch am Kochen bist einen vorbereiteten Teller mit Gemüse und einem leckeren Dip dazu an.
Sag z.B. „Du musst es nicht essen, aber wenn du etwas möchtest, dann darfst du gerne. Das Essen wird gleich fertig sein!“ und warte ab was passiert 😉
Tipp 4: Vermeide, dass dein Kind den ganzen Tag wenig nährstoffreiche Snacks futtert
Wenn man in Sorge ist, dass das eigene Kind zu wenig isst, dann landet man ziemlich schnell in einem Teufelskreis. Man lässt das Kind ständig essen, sobald es etwas verlangt, und oft auch genau das was es will. Hauptsache es isst endlich etwas! Ich kenne das nur zu gut (genauso ging es mir vor gut einem Jahr ebenfalls noch…) Aber weißt du was? Das kann das wählerische Essen tatsächlich noch verstärken! Durch diese ständigen (meist wenig nährstoffreichen) Snacks hat dein Kind bei den Mahlzeiten kaum Hunger und Appetit. Und manche Kinder umgehen auf diese Weise die eigentlichen Mahlzeiten essen zu müssen, da sie wissen, sie können eh jederzeit etwas anderes essen. Wie du aus diesem Teufelskreis herauskommst kannst du in diesem Beitrag nachlesen.
Tipp 5 für gesunde Ernährung für dein Kind: Lebe gesundes Essverhalten vor
Kinder lernen durch Nachahmen. Wenn du also willst, dass dein Kind „gesunde“ Lebensmittel isst, dann solltest du sie ebenfalls essen. Je lieber du diese isst (und das auch zeigst) desto eher wird dein Kind sie auch probieren und essen wollen.
Überlege also mal in Ruhe, was du gern möchtest, das dein Kind an Essverhalten lernt, und setze diese Dinge zuerst einmal selbst um. Das steigert die Chancen das dein Kind es dir nachtut enorm!
Tipp 6: Sorge dafür, dass gesunde Lebensmittel lecker und anziehend sind!
Ja auch gesunde Lebensmittel dürfen lecker sein! Allzu oft verbinden Kinder mit „gesund“ Dinge die nicht schmecken (und wenn wir mal ehrlich sind, geht es sogar vielen Erwachsenen noch so!) aber das muss nicht sein. Lecker und gesund schließen sich nicht gegenseitig aus. Achte mal gezielt darauf Gesunde Dinge möglich anziehend zu präsentieren und zuzubereiten. Das kann zum Beispiel ein leckerer Dip zum Gemüse sein, etwas Käse über dem Ofengemüse, Bunte Spieße mit Ost und Gemüse oder ein süßes Bild aus Obst und Gemüse legen. Das wirkt gleich viel anziehender und leckerer und überzeugt manchmal auch den ein oder anderen Gemüse-Muffel was zu probieren.
Tipp 7 für gesunde Ernährung für dein Kind: Nutze die Vorlieben deines Kindes
Überleg einmal, was dein Kind gerne isst und wie du dies nutzen kannst um mehr Nährstoffreiche Lebensmittel in seine Ernährung einzubauen. Mag dein Kind gern knuspriges? Dann schau mal ob du Vollkorn-Knusperstangen findest oder selbst machen kannst. Macht gemeinsam ein leckeres Knäckebrot aus Dinkelmehl, Olivenöl und Saaten. Dein Kind mag gerne Dips? Dann such dir leckere Rezepte für Dips raus und biete sie z.B. mit Obst, Gemüse und Vollkornbrot an.
Tipp 8: Sei kreativ
Manchmal muss man kreativ werden um mehr Nährstoffe ins Essen seines Kindes zu zaubern. In vielen Rezepten lassen sich Gemüse, Hülsenfrüchte oder Saaten wie Leinsamen, Chiasamen etc verarbeiten und boosten so die Menge an Proteinen, Vitaminen und guten Fetten im Essen. Wichtig dabei ist aber, dass du nie versuchst diese Dinge im Essen zu verstecken! Sei transparent, wenn es um solche „Add ons“ geht, und lass dein Kind sie vielleicht sogar selbst hinzufügen. So verhinderst du, dass dein Kind das Essen plötzlich komplett ablehnt, weil es etwas darin entdeckt hat, was es nicht kennt. Gerade bei wählerischen Kindern sollte es oberste Priorität haben, dass dein Kind dir vertrauen kann und du ihm nicht versuchst etwas unterzujubeln. Außerdem hat dein Kind gar keine Chance zu lernen, dass es die „geheime Zutat“ vielleicht sogar mag, wenn es gar nicht weiß, dass sie drin ist.
Tipp 9 damit dein Kind sich gesünder ernährt: Bleib entspannt
Einer der wichtigsten Dinge rund um gesunde Ernährung für wählerische Kinder ist, dass du dich nicht zu sehr damit stresst. Je mehr Druck du dir selbst machst, desto eher gibst du den auch an dein Kind weiter. Und Druck ist etwas, dass ein wählerisches Essen in aller Regel nur noch verstärkt. Mach dir klar, dass es nicht deine Aufgabe als Elternteil ist, dass dein Kind sich gesund ernährt. Das ist seine eigene Aufgabe. Du solltest nur dafür sorgen, dass es Zugang zu einer breiten Vielfalt an verschiedenen Lebensmitteln hat, um seiner Aufgabe auch nachkommen zu können. Wenn du also auch nur einen der anderen 8 Tipps umsetzt, hast du schon einen riesigen Schritt geschafft und deinen Teil erledigt 😉
Wenn du mehr darüber lernen willst, wie dein Kind Lebensmittel lieben lernt, dann sieh dir unbedingt meinen Vortrag an, er kostet keinen Cent!