Ausgewogene Ernährung für Kinder

Ausgewogene Ernährung für Kinder: So bekommst du mehr Abwechslung auf den Teller

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Eine ausgewogene Ernährung ist für Kinder von großer Bedeutung, um gesund zu bleiben und sich richtig zu entwickeln. Aber leider ist es oft gar nicht so leicht, Kinder dazu zu bringen, viele verschiedene Lebensmittel zu essen, vor allem solche, die als „gesund“ gelten. Gerade die scheinen für Kinder besonders unattraktiv zu sein. In diesem Artikel möchte ich dir einige Tipps an die Hand geben, wie du als Elternteil dafür sorgen kannst, dass deine Kinder eine ausgewogene Ernährung erhalten. Gleichzeitig erfährst du, wie du mehr Abwechslung auf den Teller bringen kannst.

Bezieh dein Kind mit ein!

Ein toller Weg, um Kinder dazu zu ermutigen, eine Vielfalt an Lebensmitteln zu genießen und für eine ausgewogene Ernährung deiner Kinder zu sorgen, besteht darin, sie in den Entscheidungsprozess beim Einkauf mit einzubeziehen. Gehe also mit deinen Kindern zum Lebensmittelgeschäft und lass sie auswählen, was sie gerne essen möchten. Damit es ausgewogen wird, kannst du das Ganze ein wenig „steuern“ und sie aus einer Auswahl an Optionen wählen lassen. Lass sie zum Beispiel ein Obst, ein Gemüse, ein Vollkornprodukt und ein proteinreiches Lebensmittel aussuchen.

Wenn Kinder bei der Auswahl von Lebensmitteln mitentscheiden dürfen, fühlen sie sich verantwortlich und selbstwirksam. Sie sind dann eher bereit, neue Lebensmittel auch zu probieren.

Hat dein Kind sich etwas ausgesucht, kannst du ihm helfen, ein passendes Rezept zu finden, das diese Lebensmittel enthält. Je nach Alter kannst du es selbst oder mit deiner Hilfe kochen lassen. Auf diese Weise lernt dein Kind nicht nur, vielfältige und ausgewogene Lebensmittel zu essen, sondern auch, wie man sie zubereitet.

Du kannst diese Situation auch nutzen, um deinem Kind grundlegendes Ernährungswissen zu vermitteln. Zum Beispiel könntest du ihm erklären, dass Obst und Gemüse viele Vitamine und Ballaststoffe enthalten und wozu diese im Körper gebraucht werden. So verstehen Kinder, warum es wichtig ist, viele verschiedene Lebensmittel zu essen und sind eher bereit, das auch zu tun.

Machs bunt!

Eine einfache Methode, um sicherzustellen, dass Kinder alle notwendigen Nährstoffe aufnehmen, ist, darauf zu achten, dass jede Mahlzeit farbenfroh ist. Versuche, mindestens zwei oder drei verschiedene Farben auf den Teller zu bringen, indem du verschiedene Gemüse- oder Obstsorten in die Mahlzeit integrierst.

Du kannst dir auch eine kleine “Challenge” daraus machen jeden Tag alle Regenbogenfarben mindestens einmal anzubieten. Oder du versuchst jeden Tag der Woche eine Farbe ganz besonders häufig einzubauen. Also montags rot, dienstags orange, mittwochs gelb und so weiter. Dabei kannst du natürlich auch wieder dein Kind mit einbeziehen und ihr könnt gemeinsam überlegen welche roten Lebensmittel euch einfallen. Dann könnt ihr gemeinsam aussuchen, welche im Essen landen sollen.

Sei geduldig und fang klein an!

Kaum ein Kind probiert freudestrahlend und gerne neue Lebensmittel. Das ist ganz normal so und meist auch kein Grund zur Sorge (mehr zu den Gründen kannst du übrigens in diesem Artikel nachlesen: https://katharina-dreier.de/warum-werden-kinder-waehlerisch/).

Um es deinem Kind zu erleichtern etwas Neues zu mögen kann es helfen nur kleine Mengen davon anzubieten. Dies wirkt weniger “einschüchternd”, dein Kind hat schneller ein Erfolgserlebnis und Zeit sich daran zu gewöhnen.

Manchmal kann es hilfreich sein zu Lebensmitteln, die vom Kind gegessen werden sollen, eine “Brücke” zu bauen. Dafür gibt es viele verschiedene Möglichkeiten. Eine davon ist es, einem bereits bekannten und gut akzeptierten Lebensmittel / Gericht eine kleine Menge des neuen Lebensmittels hinzuzufügen und diese Menge nach und nach zu vergrößern. Aber Achtung, dies klappt nicht bei allen Kindern gut! Es kann bei sehr empfindlichen Kindern, die tief in einem Teufelskreis aus Angst stecken auch dazu führen, dass das bisher gut akzeptierte Lebensmittel jetzt abgelehnt wird!

Mehr darüber wie man “Brücken” bauen kann und welche Strategien du noch nutzen kannst um deinem Kind zu helfen Neues zu probieren und so für eine ausgewogene Ernährung deiner Kinder zu sorgen, lernst du in meinem Programm “Leckerschmecker”.

Ganz wichtig hierbei ist: Geduld, Geduld, Geduld …

Gib nicht gleich auf, wenn etwas nicht gleich gemocht wird. Oft sind sehr, sehr viele Kontakte und wiederholtes Probieren nötig, bis etwas Neues gut akzeptiert wird. Das ist ganz normal, also gib nicht auf und lass dich nicht unterkriegen davon. Denn der einzige Weg, wie du sicherstellen kannst, dass ein neues Lebensmittel sicher nie gegessen wird, ist es nicht anzubieten.

Werde kreativ!

Das Auge isst mit! Diesen Spruch kennt wohl jeder und es ist was Wahres dran. Gerade bei Kindern kann es über den Erfolg entscheiden, ob das Essen ansprechend und vor allem interessant aussieht! Dafür musst du nicht zwangsläufig super kreative und Pinterest-geeignete Bildchen aus Obst und Gemüse zaubern. Manchmal reicht es schon, ein Element zu ändern und aufzupeppen. So kannst du das Essen mal in einem Becher statt auf einem Teller servieren, oder ein Muffin-Blech mit verschiedenen Lebensmitteln bestücken aus dem sich alle bedienen können.

Auch lustige Piekser (wie diese zum Beispiel: https://amzn.to/43AZo98) oder Besteck bzw. Teller mit interessanten Formen oder Figuren können genügend Aufmerksamkeit und Interesse beim Kind erzeugen, dass es eher bereit ist etwas Neues zu probieren.

Oder du nutzt Keks-Ausstecher um das Gemüse in schöne Formen zu bringen. Du kannst dein Kind dabei auch mithelfen lassen oder lässt es die verschiedenen Formen wieder ineinander puzzeln. Das fördert die Interaktion und die positiven Assoziationen mit dem Lebensmittel. Es hilft deinem Kind langfristig das Lebensmittel mögen zu lernen.

Probiere verschiedene Zubereitungsarten aus!

Einige Kinder mögen bestimmte Lebensmittel nicht, weil sie nicht mögen, wie sie zubereitet wurden. Versuche daher, verschiedene Zubereitungsmethoden auszuprobieren, um zu sehen, was deinem Kind am besten gefällt. Zum Beispiel können Karotten roh oder gekocht gegessen werden, oder Brokkoli kann gedämpft oder gegrillt werden. Indem du verschiedene Zubereitungsmethoden ausprobierst, kannst du die Chancen erhöhen, dass dein Kind das Essen mag.

Gerade bei Kindern, denen eher die Konsistenz bestimmter Lebensmittel Schwierigkeiten bereitet als der Geschmack selbst, kann dies dazu führen, dass sie eigentlich ungeliebte Lebensmittel doch noch mögen lernen. Variiere also immer mal wieder, wie du bestimmte Lebensmittel zubereitest, um vielleicht das ein oder andere zu finden, das deinem Kind doch schmeckt.

Biete gesunde Snacks an!

Es ist ganz normal, dass Kinder zwischen den Hauptmahlzeiten etwas snacken wollen. Solche Zwischenmahlzeiten sind eine gute Gelegenheit ein paar extra Nährstoffe auf den Teller zu bringen und eine ausgewogene Ernährung deiner Kinder zu fördern.

Statt (nur) zuckerhaltige oder eher fettreiche Snacks und Süßigkeiten anzubieten, kannst du super einen gesunden Snack zusammenstellen. Stelle dafür verschiedenes Obst und Gemüse, einige Nüsse (oder bei kleineren Kindern Nussmus) und Brotsticks, Knäckebrot, Zwieback oder ähnliches zusammen. Dazu kann dann auch noch ein wenig Schokolade gelegt werden.

Einfache Faustregel für einen guten und gesunden Snack: Mindestens 2-3 Lebensmittelgruppen sollten enthalten sein (Obst / Gemüse, Getreideprodukte, Milchprodukte oder andere proteinreiche Lebensmittel, gesunde Fette) und achte auf möglichst viel Abwechslung. So kannst du sehr einfach möglichst viele verschiedene Nährstoffe abdecken und dein Kind bleibt länger satt, als wenn es nur etwas Süßes isst.

Macht eine „Verkostung“!

Eine Möglichkeit, Kinder dazu zu ermutigen, neue Lebensmittel auszuprobieren, besteht darin, sie als „Verkostung“ zu präsentieren. Dafür stellst du eine Auswahl an neuen Lebensmitteln auf den Tisch und bietest deinem Kind an, sie auszuprobieren. Dabei dürfen die “Probierhappen” gerne ganz klein sein, um es einfacher zu machen.

Setzt dabei alle eure Sinne ein und achtet beim Probieren nicht nur darauf, wie etwas schmeckt, sondern auch, wie es aussieht, wie es sich anhört, wenn man drauf beißt, wie es sich in der Hand oder im Mund anfühlt und so weiter. Dies fördert den “Forscherdrang” deines Kindes und darüber hinaus auch die Achtsamkeit den Lebensmitteln und den eigenen Empfindungen gegenüber.

Eine passende Vorlage, mit der du deinem Kind hilfst zum Lebensmittel-Forscher zu werden findest du auch in meinem Leckerschmecker-Programm.

Probiere neue Rezepte aus!

Probiere doch mal neue, gesunde Rezepte aus, um mehr Abwechslung in die Ernährung deines Kindes zu bringen – und gleichzeitig auch in deine. Es gibt viele Rezepte, die gesund und lecker sind und eine Vielzahl von Nährstoffen enthalten. Suche online nach Rezepten oder kaufe ein Kochbuch mit gesunden Rezepten (zum Beispiel mein Buch “Kein Gemüse ist auch keine Lösung”), um neue Ideen zu bekommen.

Du kannst diese Rezepte dann zum Beispiel auf Karteikarten sammeln und mit deinen eigenen Fotos versehen, wenn du sie ausprobiert hast. Aus diesen kannst du dann, wenn es an die Essensplanung geht, ganz einfach gemeinsam mit deinem Kind die Rezepte für die nächsten Tage aussuchen.

Wie du siehst gibt es viele Möglichkeiten, um mehr Abwechslung auf den Teller deines Kindes zu bringen und gleichzeitig eine ausgewogene Ernährung der Kinder zu gewährleisten. Indem du dein Kind in den Prozess einbeziehst, kreative Präsentationen verwendest und gesunde Rezepte ausprobierst, kannst du dazu beitragen, dass dein Kind eine Vielzahl von Lebensmitteln isst und sich gesund entwickelt. Es erfordert möglicherweise etwas Geduld und Ausdauer, aber die Ergebnisse sind es wert!

Du hast einen der Tipps aus diesem Artikel ausprobiert? Dann erzähl mir gerne von deinen Erfolgen! Ich freue mich darauf von dir zu hören.

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Hi, ich bin Katharina, zertifizierte Stillberaterin, sowie Fachkraft für Babygeleitete Beikost und Ernährungsberaterin für Babys und Kleinkinder und begleite Eltern seit über 6 Jahren auf einem bedürfnisorientierten Weg mit ihren Kindern.


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