Kürbis ist eins der beliebtesten Saison Gemüse und gerade jetzt auch wieder überall zu sehen. Beim Anblick der wunderschön anzusehenden Kürbis-Sorten hast du dich vielleicht auch schon gefragt, ob dein Baby bereits Kürbis essen darf und wie du ihn am besten für dein Kind zubereitest.
Ich habe dir in diesem Blogbeitrag alles Wichtige rund um den Kürbis zusammengetragen und gebe dir hilfreiche Tipps für Einkauf, Lagerung und Zubereitung und Rezepte für Kürbis-Brei als auch Baby Led Weaning und Kleinkind geeignete Rezepte mit Kürbis.
Ab wann dürfen Babys Kürbis essen?
Kürbis ist in der Regel sehr gut bekömmlich und durch seinen süßlichen Geschmack auch sehr beliebt. Außerdem sind Kürbisse allergenarm. Ein ideales Einsteigergemüse quasi, das direkt ab Beikoststart geeignet ist.
Bevor du deinem kleinen Schatz aber seine erste Portion Kürbis servierst, solltest du unbedingt darauf achten, dass dein Baby bereits bereit für seine Erste feste Nahrung ist und alle Beikostreifezeichen erfüllt.
Diese sind:
- Eine ausreichende Rumpfkontrolle für die Dauer der Mahlzeit: Dein Kind sollte also mit wenig Unterstützung (zum Beispiel im unteren Rücken, wenn es auf deinem Schoß sitzt) stabil und sicher sitzen können und nicht „zusammensacken“.
- Der Zungenstoßreflex muss verschwunden sein.
- Dein Baby muss eine gute Hand-Auge-Koordination haben: Es sollte etwas vor sich Liegendes gezielt greifen und in den Mund stecken können.
Wenn dein Kind diese drei Voraussetzungen erfüllt, steht dem ersten Kürbis-Genuss nichts mehr im Weg!
Diese Kürbis-Sorten eignen sich am besten für Babys und Kleinkinder
Botanisch gehören Kürbisse zu den Beeren und gehören damit zum Fruchtgemüse. Die meisten Kürbisse haben im Herbst Saison, es gibt aber auch Sommersorten, die meist kürzer reifen und weniger lange haltbar sind. Dazu gehört unter anderem auch die Zucchini!
Insgesamt gibt es mehr als 200 essbare Kürbissorten auf der ganzen Welt. Dabei gibt es aber kaum Unterschiede, was die Bekömmlichkeit für Babys und Kleinkinder betrifft, du kannst bei den Sorten also ruhig Verschiedenes ausprobieren.
Zu den häufigsten Sorten, die bei uns im Herbst im Supermarkt zu finden sind, gehören:
Hokkaido-Kürbis
Der Hokkaido-Kürbis ist eher klein und hat eine dunkelorange Schale, die beim kochen ganz weich wird – der Hokkaido muss deshalb als eine der wenigen Kürbissorten nicht geschält werden (sofern Bio – bei konventionellem Anbau für Babys und Kleinkinder die Schale besser entfernen).
Der Hokkaido-Kürbis hat ein faserarmes aromatisches Fruchtfleisch und eignet sich für viele verschiedene Kürbisgerichte und auch für Babybrei.
Butternuss-Kürbis
Der Butternuss Kürbis hat eine typische birnenförmig bauchige Form und eine helle gelbliche Schale.
Durch sein buttrig süßes Fruchtfleisch eignet er sich auch gut für süße Speisen wie Kuchen, Waffeln oder Muffins.
Der Butternuss Kürbis hat nur wenige Kerne und lässt sich dadurch relativ leicht verarbeiten. Auch der Butternuss kann mit Schale verzehrt werden, allerdings wird sie nicht so weich wie beim Hokkaido.
Muskat-Kürbis
Dieser gerippte Kürbis gehört zu den bekanntesten Sorten und ist für viele wahrscheinlich DIE Kürbissorte schlechthin.
Der Muskat-Kürbis hat ein gelbliches Fruchtfleisch und riecht beim Anschneiden sehr würzig, aromatisch und leicht nach Muskatnuss, was ihm seinen Namen verleiht.
Seine Schale ist essbar, wird aber nicht so weich und wird in der Regel vor dem Kochen entfernt.
Wichtiger als die Sorte ist es, auf regionale Produkte zu achten und idealerweise Bio-Qualität zu kaufen, wenn du Kürbis für dein Baby oder Kind kaufen willst. Saison haben die meisten Kürbissorten bei uns im Herbst und sind zwischen Ende August und Dezember im Supermarkt zu finden. Achte beim Einkauf darauf, dass der Stiel fest ist und der Kürbis hohl klingt, wenn du darauf klopfst, dann ist er frisch und reif.
Nährstoffe und Co: So gesund ist Kürbis für dein Baby
Kürbis ist in der Regel sehr wasserreich und daher vergleichsweise nährstoffarm. Dennoch kann der Kürbis mit einer Vielzahl von Vitaminen und Mineralstoffen punkten.
Denn Kürbis enthält sehr viel Beta-Karotin (dieses sorgt für die leuchtend orangerote Farbe von Schale und Fruchtfleisch), welches vom Körper in Vitamin A umgewandelt wird. Vitamin A ist wichtig für gute Sehkraft, Haut und Haare.
Kürbis enthält außerdem viel Vitamin B1, B2 und B6, Vitamin C und E sowie Folsäure, Magnesium, Eisen und Phosphor.
Die enthaltenen Ballaststoffe im Kürbis unterstützen die Verdauung und geben dem Stuhl mehr Volumen, wodurch er weicher wird und leichter auszuscheiden ist.
Auch die Kürbiskerne und das daraus gewonnene Öl sind reich an gesunden Nährstoffen. Du solltest die Kerne also nicht einfach wegwerfen, sondern vom Fruchtfleisch befreien und bei 100 °C ca. 20 min trocknen. Vor dem Essen kannst du sie dann noch in einer Pfanne oder im Backofen rösten. Mit einem Hochleistungsmixer lässt sich aus den Kernen dann ein sehr nährstoffreiches Kürbiskernmus herstellen, dass auch für Babys und Kleinkinder geeignet ist.
Babys, Kürbis und Verdauung: Ist Kürbis stopfend oder Stuhl auflockernd?
Viele Babys haben mit Beginn der Beikost mit Verdauungsproblemen wie Durchfall oder Verstopfung zu kämpfen. In gewissem Rahmen sind solche Veränderungen beim Stuhlgang völlig normal und unbedenklich. Dennoch fragen sich natürlich viele Eltern, mit welchen Lebensmitteln sie ihrem Schatz Abhilfe schaffen können.
Kürbis zählt dabei zu den sogenannten stuhlregulierenden Lebensmitteln und hilft, den Stuhlgang „normal“ zu halten. Er dickt bei Durchfall etwas ein und kann bei Verstopfung lockernd wirken.
Küchentipps: So bereitest du Kürbis für Babys und Kinder richtig zu
Um Kürbis für dein Baby oder Kleinkind zuzubereiten, musst du ihn zunächst vorbereiten.
Dazu schneidest du den Kürbis oben und unten gerade ab, damit er sicher steht und kannst dann (wenn nötig) mit einem Messer die Schale abtrennen.
Anschließend teilst du den Kürbis in zwei Hälften und kannst mit einem Löffel oder einem Eisportionierer die Kerne entfernen.
Um gleichmäßig große Stücke zu bekommen, kannst du den Kürbis am besten in gleichmäßig dicke Scheiben schneiden und diese dann in Stücke zerkleinern.
Schau dir dazu gern auch dieses Video an: https://www.youtube.com/watch?v=SN-IGAqt22c
Für manche Rezepte kann es auch hilfreich sein den Kürbis zu raspeln. Auf diese Weise gart er schneller und kann leicht zu allerlei Gerichten hinzugefügt werden.
Kürbis richtig aufbewahren
Kürbisse halten problemlos einige Monate bis zu einem Jahr an einem dunklen, trockenen Ort wie dem Keller oder der Speisekammer. Die Schalte und der Stielansatz müssen aber unverletzt sein, wenn du den Kürbis längere Zeit lagern willst, ansonsten solltest du den Kürbis zeitnah verarbeiten.
Angeschnitten kannst du den Kürbis mit Frischhaltefolie bedeckt für ca. 3- 4 Tage im Kühlschrank lagern und später weiter verarbeiten. Kürbis kann aber auch sehr gut eingefroren werden. Das geht sowohl roh (zum Beispiel geraspelt oder in Würfel geschnitten) als auch gegart ohne Probleme.
So kannst du das ganze Jahr über Leckereien mit Kürbis herstellen.
Rezepte für Baby-Brei mit Kürbis
Reiner Kürbis-Gemüse-Brei
Für einen ersten Kürbisbrei zum Beikoststart brauchst du nicht viel:
- Ein kleiner Kürbis
- etwas Wasser
- 1 EL Öl
Schneide den Kürbis in kleine gleichmäßige Stücke und gib sie in einen Topf. Gib soviel Wasser hinzu, dass die Stücke leicht bedeckt sind (lieber zunächst etwas weniger und beim Pürieren mehr hinzugeben, falls es zu flüssig wird).
Lass den Kürbis bei geschlossenem Deckel für ca. 5-10 min köcheln und püriere ihn anschließend mit einem Pürierstab.
Du kannst den fertigen Brei portionsweise einfrieren. Vor dem Servieren gibst du dann einfach noch einen Löffel Rapsöl hinzu.
Kürbis-Kartoffel-Fleisch-Brei
Für „fortgeschrittenere“ Esser kannst du zum Beispiel einen einfachen Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei für dein Baby kochen:
Zutaten:
- 100 g in Stücke geschnittener Kürbis
- 50 g Kartoffeln ohne Schale
- 30 g Rind-Fleisch
- 1 EL Öl
Zubereitung:
Kartoffeln, Fleisch und Kürbis in kleine Stücke schneiden und mit etwas Wasser in einem Topf ca 10 min garen. Anschließend mit dem Kochwasser pürieren und das Öl unterrühren.
Damit die Eisenaufnahme optimiert wird, wird empfohlen, einen Löffel Vitamin C haltigen Saft unter zu rühren. Oder du kannst alternativ auch etwas Obstmus dazu anbieten.
Vegetarischer Kürbis-Hirse-Birnen-Brei:
Ob du nun dein Baby allgemein vegetarisch ernähren möchtest oder einfach gerne eine vegetarische Alternative suchst, dieser Mittagsbrei ist super dafür geeignet.
Zutaten:
- 100 g in Stücke geschnittener Kürbis
- 3/4 kleine Birne
- 50 g Kartoffeln ohne Schale
- 1 EL Hirseflocken (Alternativ zarte Haferflocken)
- 1 TL Rapsöl
Zubereitung:
Kartoffeln und Kürbis in gleichmäßig große Stücke schneiden. In einen Topf geben und leicht mit Wasser bedecken. Zugedeckt ca 5 -10 min köcheln lassen, bis die Kartoffeln und das Gemüse weich und gar sind.
In der Zwischenzeit die Birne schälen und in Stücke schneiden. Dann zusammen mit den Hirse- bzw. Haferflocken zu den Kartoffeln und Kürbisstücken geben und noch einmal wenige Minuten kochen lassen.
Anschließend zu Brei pürieren und vor dem Servieren noch einen Löffel Rapsöl hinzufügen.
Kürbisrezepte für Baby Led Weaning und Kleinkinder
Kürbis ist auch für Baby Led Weaning ein tolles Gemüse, das sich sowohl „pur“ als Kürbisspalten oder auch verarbeitet in Brötchen und Waffeln super für den Beikoststart der babygeleiteten Beikost eignet. Diese Rezepte sind natürlich auch für Kleinkinder und alle anderen Familienmitglieder geeignet!
Kürbisspalten aus dem Backofen
Für dieses Rezept brauchst du wieder nicht viel, es lässt sich einfach und schnell herstellen und ist super für eine erste BLW-Mahlzeit geeignet. Als Beilage sind sie auch für ältere Kinder und Erwachsene ein leckeres Gericht.
Zutaten (für ca. 4 Portionen)
- 1 kg Kürbis
- 6 EL Olivenöl
- 1 Prise Pfeffer
- optional 1 Prise Salz
Zubereitung
- Die Grillfunktion am Backofen einschalten.
- Den Kürbis in ca. 1cm dicke Scheiben schneiden.
- Die Scheiben nebeneinander auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen und mit Olivenöl einpinseln. Optional mit Salz und Pfeffer bestreuen.
- Im Backofen ca. 15 Minuten grillen, bis die Kürbisstücke schön weich sind.
Kürbis-„Brötchen“
Diese kleinen „Brötchen“ eignen sich hervorragend als Snack oder zum Frühstück für kleine Baby Hände. Sie sind schnell gemacht, schön weich und schmecken süßlich-aromatisch.
Zutaten (Für 15-20 Stück):
- 100 g Kürbis
- 75 g Vollkornmehl
- 1/2 TL Backpulver
- 1 TL geriebene Orangenschale (BIO, unbehandelt)
- 30 ml Rapsöl
- 1 Ei
- je eine Prise Zimt, Kardamom und Muskat
Zubereitung:
- Den Kürbis schälen, in 1×1 cm große Würfel schneiden und in einem Dünsteinsatz ca. 10 min garen. Anschließend mit einer Gabel zerdrücken.
- Mehl mit Backpulver und Gewürzen mischen
- Ei mit Öl und Kürbispüree vermixen und zur Mehlmischung geben und zu einem zähen Teig verarbeiten.
- Mit zwei Teelöffeln kleine Haufen auf ein Backblech geben und bei 180 °C (Ober-/Unterhitze) für ca. 12 min backen
Die Brötchen können auch prima eingefroren werden.
Kürbis-Waffeln
Diese Waffeln schmecken ganz ohne Zucker super lecker und sind durch das Buchweizenmehl sehr vollwertig und glutenfrei. Ein idealer Snack für zwischendurch oder auch gerne schon zum Frühstück, der nicht nur den Kindern schmeckt!
Zutaten (für ca. 15 kleine Waffeln):
- 150 g zimmerwarme Butter
- 2 Eier
- 200 g Buchweizenmehl (Alternativ: Vollkornmehl)
- 1 TL Backpulver
- je eine Prise Zimt, Kardamom und Muskat
- 150 ml Milch (Alternativ Pflanzen oder Nussdrink)
- 150 g Kürbispüree
- 1 Banane
Zubereitung:
- Die Butter mit dem Handrührgerät schaumig rühren
- Eier hinzufügen und gut unterrühren
- Mehl mit Backpulver und den Gewürzen mischen
- Mehlmischung und Milch abwechselnd hinzugeben.
- Banane mit einer Gabel zerdrücken und mit dem Kürbispüree unterrühren
- Je einen EL Teig pro Waffel in ein gefettetes Waffeleisen geben und goldbraun backen
Die Waffeln eignen sich ebenfalls gut zum einfrieren und können Portionsweise im Toaster aufgetaut werden.
Zusammenfassung
Kürbis ist also ein tolles und leckeres Einsteigergemüse, dass sich sowohl für die erste Brei-Kost als auch für Baby Led Weaning eignet. Kürbis ist in vielen Sorten zwischen September und Dezember zu bekommen. Es wirkt stuhlregulierend und ist in der Regel sehr bekömmlich.
Die teils sehr großen Früchte sind richtig gelagert mehrere Monate haltbar und lassen sich in vielen Gerichten verarbeiten.
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